Acrylmalerei – alles was du (als Anfänger:in) wissen musst
Ob abstrakte Bilder mit Strukturen oder realistische Naturlandschaften – in der Acrylmalerei sind keine Grenzen gesetzt. Acrylfarbe überzeugt dabei Anfänger:innen und erfahrene Künstler:innen mit Ihrer Farbbrillanz, den vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und Ihrer einfachen Anwendung.
In dieser Anleitung erfährst du alles, was du über die Acrylmalerei als Anfänger:in wissen solltest. Du erhältst Materialempfehlungen für den Anfang, lernst die verschiedene Maltechniken kennen und erfährst, wie du mit deinem ersten Acrylbild beginnst.
Viel Spaß beim Malen!
Was ist das Besondere an Acrylfarbe?
Acrylfarbe ist – im Vergleich zu Aquarellfarben – deckend, hat eine hohe Farbbrillanz und ist nach dem Trocknen wasserfest. Dadurch ist sie besonders widerstandsfähig und langlebig.
Mit Acrylfarbe kannst du perfekt in Schichten arbeiten. Da sie wasserfest ist, lösen sich bereits getrocknete Schichten nicht auf und durch die hohe Deckkraft ist die untere Schicht anschließend nicht mehr sichtbar.
Da du beim Malen mit Acrylfarbe eine gute Kontrolle über die Farbe hast und sie einfach zu verwenden ist, ist sie besonders gut für Malanfänger:innen geeignet.
Dabei sind die Verwendungsmöglichkeiten enorm. Ob auf einer Leinwand, auf Stoff, Holz, Papier, Beton oder Glas – Acrylfarbe lässt sich auf fast jeden Untergrund auftragen.
Die Trocknungszeit von Acrylfarbe ist sehr kurz – das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Der große Vorteil ist, dass sobald eine Schicht getrocknet ist, du schneller weiter malen kannst. Der Nachteil ist, dass du beim Malen aufpassen musst, dass du die Farbe zügig auf das Bild aufträgst und das die angemischte Farbpalette nicht antrocknet.
Vor- und Nachteile von Acrylfarbe
Vorteile
- deckender Farbauftrag
- mischbar mit anderen Malmitteln (z.B. Strukturpaste)
- hohe Farbbrillanz
- kostengünstige Farbe
- viele verschiedene Techniken möglich
- einfache Anwendung & perfekt für Malanfänger:innen
- geruchsneutral
- auf verschiedensten Malgründe anwendbar
- schnell trocknend
Nachteile
- trocknet schnell
- getrocknet nur schwer zu entfernen (z.B. aus Kleidung)
Acryl Malerei: Was benötige ich?
Um dein erstes Acrylbild zu malen, benötigst du nicht viel. Im Folgenden stelle ich dir vor, welche Basics du für den Start haben solltest und was Nive-to-have ist.
Das solltest du für den Anfang haben: BASICS
- Acrylfarben* in den Primärfarben (Gelb, Rot, Blau) und Weiß und Schwarz
- Malgrund (z.B. eine Leinwand*)
- Pinsel in verschiedenen Größen*
- Eine Palette*, um deine Farben zu mischen (Tipp: du kannst auch super einen Eimerdeckel oder Alufolie nehmen)
- Wasserbecher
- Zewa oder altes Stofftuch
- Alte Kleidung oder Malschürze
Das kannst du dir dazu kaufen: NICE-TO-HAVE
Wenn du die Basics für die Acrylmalerei hast, kannst du dich an weiteren Werkzeugen, Tools oder an Malmitteln ausprobieren. Es gibt auch spezielle Techniken, für die du weitere Materialien benötigst (z.B. für die Spachteltechnik).
- Staffelei*, wenn du senkrecht malen möchtest (du kannst sonst auch einfach auf einem Tisch oder auf dem Boden malen)
- Trocknungsverzöger* (damit deine Farben länger zum Trocknen brauchen)
- Sprühflasche* mit Wasser (super, um deine Farben vor dem Austrocknen zu bewahren)
- Gesso*, ein Haftgrund für beliebige Oberflächen (z.B. fürs Malen auf Holz)
- Strukturpaste*, um Tiefe in deinem Bild zu erzeugen
- Spachtel*, um Strukturpaste aufzutragen
- Andere Kreativwerkzeuge (z.B. einen Schwamm*, eine Bürste oder eine Gabel)
- Schlussfirnis*, um dein Bild vor UV-Strahlung zu schützen
Welche Acrylfarben für Anfänger?
Acrylfarben gibt es in verschiedenen Qualitäten und in verschiedenen Preisklassen. Je höher der Pigmentanteil und je besser die Lichtechtheit, desto teurer sind in der Regel die Acrylfarben.
Für den Anfang solltest du darauf achten, dass du dir Acrylfarben mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis anschaffst. Denn am Anfang möchtest du bestimmt erst mal einige Techniken und Motive ausprobieren – da kommt es nicht so sehr auf die Pigmentierung und die Lichtechtheit an.
Für deine ersten Acrylfarben empfehle ich dir, mit wenigen großen Tuben in den Primärfarben (Rot, Gelb, Blau) und mit Schwarz und Weiß zu starten. Du kannst dir damit alle Farben selber mischen und lernst so nebenbei auch das Mischen von Farben. Außerdem hast du so nicht das Problem, dass deine Lieblingsfarbe leer ist.
Produktempfehlung:
Ich verwende die Acrylfarbe Solo Goya Triton von Kreul* und bin damit super zufrieden.
Welche Acryltechniken gibt es?
In der Acrylmalerei sind die Maltechniken besonders vielfältig. Das sind die wichtigsten Techniken beim Malen mit Acrylfarben:
- Lasurtechnik: In der Lasurtechnik wird eine dünne Farbschicht über eine bereits getrocknete Schicht aufgetragen, sodass die untere Schicht noch durchscheint.
- Nass-in-Nass Technik: Mit der Nass-in-Nass Technik ist das Malen von neuen Farbschichten in die noch feuchte Farbschicht gemeint. Hierbei können schöne und weiche Farbübergänge entstehen.
- Spachteltechnik: In der Spachteltechnik arbeitest du mit Spachteln oder Palettenmessern, um dicke Schichten von Farbe aufzutragen. So kannst du verschiedene Strukturen und Dreidimensionalität auf deiner Leinwand erzeugen.
- Acrylic Pouring: Unter Acrylic Pouring versteht man eine Maltechnik, bei der flüssige Acrylfarbe auf einen Malgrund gegossen wird. Dadurch entstehen schnell abstrakte Kunstwerke mit interessanten Farbverläufen und Mustern.
- Impasto Technik: Bei der Impasto Technik werden sehr dicke Farbschichten mit einem Spachtel oder einem Pinsel direkt auf die Leinwand aufgetragen. So entstehen reliefartige Strukturen, die dem Bild besonders viel Tiefe und Plastizität verleihen.
Wie fange ich mit der Acrylmalerei an?
1. Vorbereitung
Wähle zuerst eine Leinwand oder einen anderen Malgrund aus und besorge dir Acrylfarben, Pinsel, eine Mischpalette und einen Wasserbecher. Um deine Kleidung vor Acrylfarbe zu schützen, solltest du am besten alte Kleidung oder eine Malerschürze tragen.
Wenn du auf einer Leinwand malen möchtest, kannst du entweder an einer Staffelei arbeiten oder du legst deine Leinwand auf einen Tisch oder auf den Boden. Lege hier zum Schutz am besten alte Zeitungen oder eine alte Tischdecke aus.
2. Grundierung deines Malgrundes
Die meisten Leinwände sind bereits grundiert. Dieser Schritt ist nur wichtig, wenn du auf einem anderen Malgrund wie beispielsweise Holz malen möchtest.
3. Motiv überlegen
In diesem Schritt solltest du dir überlegen, welches Motiv du malen möchtest. Am Anfang ist es am einfachsten, wenn du ein Bild zur Vorlage nimmst. Ob eine Landschaft, einen plastischen Gegenstand, Menschen oder etwas abstraktes – die Möglichkeiten sind riesig.
Ich empfehle dir für den Anfang mit einem einfachen Motiv zu starten. Am besten ein Motiv, dass nicht zu viele Details hat und bei dem du nicht auf genaue Proportionen oder auf die Perspektive achten musst. Schau dafür gerne auf meinem Blogbeitrag „Acrylmalerei für Anfänger“ vorbei.
4. Skizze auf Leinwand übertragen
Wenn dein Motiv steht, kannst du nun eine grobe Skizze auf deine Leinwand übertragen. Dafür kannst du entweder nach Augenmaß vorgehen, die Rastermethode nutzen oder das Bild abpausen.
Für das Abpausen auf einer Leinwand benötigst du entweder Transferpapier* (Pauspapier) oder einen Beamer, um das Bild auf deine Leinwand zu projizieren.
Wenn du auf einer kleineren Leinwand malen möchtest, ist Transferpapier eine gute Option. Hier musst du nur aufpassen, dass es nicht schmiert. Das hängt ganz von der Qualität des Transferpapiers ab – am besten testest du es vorab auf einem weißen Blatt.
Falls du einen Beamer* hast, eignet sich dieser hervorragend, um vor allem große Motive auf große Leinwände zu übertragen.
Ich würde dir für dein erstes Bild empfehlen, ein einfaches Motiv nach Augenmaß zu übertragen – das geht am Schnellsten und du brauchst keine weiteren Hilfsmittel.
5. Farben anmischen
Wenn die Skizze steht, geht es jetzt ans Farbe anmischen. Überlege dir dafür, welche Farben du für dein Bild verwenden möchtest. Dabei kannst du dich an deiner Vorlage orientieren oder dir eigene Farben aussuchen.
Besonders bei abstrakten Bilder spielt die Farbauswahl eine wichtige Rolle. Teste am besten vorab auf einem weißen Blatt Papier, welche Farben harmonieren und erstelle dir so eine Farbpalette für dein Bild.
- Tipp: Wenn du weißt, welche Farben du verwenden möchtest, solltest du dir zuerst nur die Farben für die erste Schicht anmischen. Ansonsten läufst du Gefahr, dass die anderen Farben bereits trocken, bevor du sie vermalen kannst.
- Tipp: Acrylfarbe trocknet dunkler nach. Mische deine Farben lieber etwas heller an.
6. In Schichten malen
Starte bei deinem Acrylbild mit dem Hintergrund. Falls du keinen Hintergrund hast, starte mit der größten Fläche. Sobald deine erste Schicht getrocknet ist, kannst du eine weitere Schicht malen. Da Acrylfarbe sehr schnell trocknet, muss du nie lange warten, um mit einer neuen Schicht zu starten.
Arbeite dich Schicht für Schicht nach vorne vor. Falls du mal einen kleinen Fehler machst, kannst du diesen mit einer neuen Schicht einfach übermalen.
Du kannst Farbverläufe auch direkt auf der Leinwand mischen. Dafür malst du mit einer zweiten Farbe in die noch feuchte Farbe auf der Leinwand und kannst so einen Farbverlauf erzeugen.
Die Details deines Bildes solltest du ganz zum Schluss malen.
- Tipp: Besprühe die Farben auf deiner Mischpalette mit einer Sprühflasche, damit sie während des Malens feucht bleiben und nicht so schnell antrocknen.
7. Bild trocknen lassen und Materialien reinigen
Juhu, du hast dein erstes Acrylbild gemalt! Jetzt kannst du dir erstmal auf die Schulter klopfen und dein Bild in Ruhe trocknen lassen.
Achte nach dem Malen darauf, dass du deine Pinsel und deine Mischpalette ordentlich mit Wasser und Seife reinigst. Wenn Acrylfarbe erstmal getrocknet ist, bekommst du sie so leicht nicht mehr ab.
Meine Buchempfehlungen:
Ich hoffe dir hat meine Anleitung zur Acrylmalerei für Anfänger:innen weitergeholfen. Falls du noch Fragen oder Feedback für mich hast, schreibe mir gerne auf Instagram @mirasdiy. Ich freue mich sehr über deine Nachricht!
Deine
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FAQ:
Ja, sobald sie getrocknet ist.
Du kannst sowohl mit als auch ohne Wasser malen. Wenn du ohne Wasser malst, ist die Acrylfarbe sehr deckend. Je mehr Wasser du verwendest, desto transparenter wird die Farbe.
Nein, die meisten Leinwände sind heutzutage bereits grundiert. Wenn du allerdings auf einem anderen Malgrund (z.B. auf Holz) malen möchtest, solltest du vorher eine Grundierung auftragen.
Die Trockenzeit ist von vielen Faktoren – wie der Größe deines Bildes, von der verwendeten Menge an Farbe, der Temperatur oder von der Luftfeuchtigkeit – abhängig. In der Regel trocknet dein Bild in ein paar Minuten bis maximal eine Stunde.
Besonders deckend ist der Farbauftrag, wenn du kein Wasser zu deiner Acrylfarbe hinzufügst. Um einen sehr deckenden Farbauftrag zu erhalten, kannst du einfach mehrere Schichten übereinander auftragen. Dafür muss die jeweilige Schicht bereits getrocknet sein, bevor du eine weitere Schicht aufträgst.
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